Am Freitag, 20. Mai, war der Honorarkonsul der Russischen Föderation, Heino Wiese aus Hannover, zu Gast bei der Deutsch-Russischen Gesellschaft Celle. Im Rahmen eines Dialog-Vortrages berichtete er im Beckmann-Saal über seine Tätigkeit und stellte sich den Fragen der Zuhörer.

Nach der Eröffnung des Abends durch die Vorsitzende der DRG-Celle, Evgenia Panteleeva-Stammen, begrüßte auch Oberbürgermeister Dr. Dirk Ulrich Mende seinen langjährigen Partei-Weggefährten Heino Wiese. In seinem Grußwort betonte Mende die langjährigen intensiven Beziehungen zwischen Celle und Tjumen und zeigte sich gespannt auf die weiteren Entwicklungschancen.

Der gut gelaunte und engagierte Heino Wiese begann seinen Vortrag mit persönlichen Erinnerungen an Celle, ging aber schnell über zu dem eigentlichen Thema des Abends: die deutsch-russischen Beziehungen in der Gegenwart.

E. Panteleeva-Stammen, Honorarkonsul Heino Wiese, OB Dr. D.-U. MendeDazu gehören aber auch die Entwicklungen nach dem 2. Weltkrieg bis heute, die Wiese kurz und prägnant vorab umriss. Dabei wurde deutlich, dass viele Ereignisse der modernen Geschichte von Deutschen und Russen ganz unterschiedlich wahrgenommen wurden und werden. Als Beispiel wählte Wiese die 90-er Jahre: Sie wurden im Westen als demokratischer Anfang betrachtet, für Russen war es jedoch die Zeit der großen Instabilität. Offen sprach Wiese über politische, wirtschaftliche und menschliche Aspekte des aktuellen Miteinanders – aber auch des Weltgeschehens – und ihre Darstellung in der Öffentlichkeit.

Besondere Aufmerksamkeit fand das Thema Sanktionen, die beiden Ländern deutlich schaden. Seine Aufgabe als Mittler zwischen den Welten nimmt der Ehrenkonsul sehr ernst und ist überzeugt: „Drohungen, Forderungen und Strafen helfen hier nicht. Wir müssen wieder miteinander sprechen – an der Basis und in der Politik!“ Im Anschluss an den Vortrag hatte das Publikum Gelegenheit, Fragen zu stellen. So folgte noch ein angeregter Dialog über unterschiedlichste Aspekte der deutsch-russischen Beziehungen. Bedeutsames Fazit des Abends: „Wir brauchen“, so Wiese, „Gesellschaftliche Diplomatie, dann kann Zukunft gelingen.“

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